Die Rassen


Hündin "Trump"

Der Rüde "Carlisle Tack", geb. 1884, ist ein direkter Nachkomme der Terrier von Parson Russell


Der Begründer der Rasse, John (Jack) Russell, wurde 1795 in Darthmouth, in der Grafschaft Devon, geboren. Er war Pfarrer und verbrachte den größten Teil seines Lebens in Swymbridge, Devon. Er war ein großer Jäger und Reiter und hatte sich der Terrierzucht verschrieben.

1873 war er einer der Gründungsmitglieder des „Kennel Clubs". Er war auch ein geachteter Richter auf Schauen, u.a. für Foxterrier. Er starb 1883 im Alter von 87 Jahren. Die königliche Familie kondolierte und etwa 1000 Bauern aus der Umgebung gaben ihm sein letztes Geleit.

Schon während seines Studiums in Oxford erwarb er 1819 seine erste Terrier-Hündin, eine weiße rauhaarige Hündin mit Abzeichen am Kopf, die damals schon in wesentlichen Punkten dem heutigen Standard entsprach. Diese Hündin, genannt „Trump", wird als Stammutter der Rasse bezeichnet. Ihr Bild hängt in der Sattelkammer des Schlosses Sandringham und ist das Eigentum der Queen. Sie wird von E.W.L. Davies in seiner Biographie „Memoir of the Reverend John Russell" wie folgt beschrieben:

 

"Zuerst einmal ist ihre Farbe weiß, mit nur einem braunen Fleck über jedem Auge und Ohr und einem Fleck, nicht größer als ein Penny, auf der Schwanzwurzel. Das Fell ist dicht anliegend und eine geringfügige Rauheit schützt ihren Körper vor Nässe und Kälte. Dieses Fell hat aber keinerlei Ähnlichkeit mit dem langen rauhaarigen Fell eines Scotchterriers. Die Beine sind pfeilgerade, die Pfoten perfekt. Die Lenden und die Gestalt des ganzen Rahmens weisen auf Unerschrockenheit und Ausdauer hin, während die Größe und das Gewicht ungefähr dem einer ausgewachsenen Füchsin entsprechen".

 

Mit der Anerkennung der Rasse durch den internationalen Kynologenverband (FCI) im Jahre 1991, wurde dann auch der Standard unter der Nr. 339 verbrieft, zuerst unter dem Namen Parson Jack Russell Terrier, ab 1999 als Parson Russell Terrier. Während anfänglich auch die kleinen Hunde mit einer Körpergrösse von mindestens 26 cm akzeptiert wurden, beschreibt der heutige Standard einen hochläufigen Terrier mit einem Idealmass von 33 cm für Hündinnen und 36 cm für Rüden.

Aus dem ursprünglichen Typ hat sich im Laufe der Zeit eine weitere Varietät entwickelt: der niederläufige Jack Russell Terrier, welcher noch ohne offizielle Anerkennung bereits zu Beginn der 1970er Jahre zuerst in Australien, später in Holland und weiteren Ländern gezüchtet wurde. Ende 2000 hat die FCI dann die kurzbeinige Variante mit Standard Nr. 345 mit einer Körpergrösse von 25-30 cm als eigenständige Rasse anerkannt.

Der Ursprung beider Rassen ist der gleiche und beide Standards beschreiben einen freundlichen, unerschrockenen, lebhaften, für die Arbeit unter der Erde geeigneten Arbeitsterrier. Für letzteres darf der Brustkorb nicht zu gross sein und sollte mit zwei durchschnittlichen Händen umfasst werden können. Beide Rassen gibt es sowohl glatt- als auch rauhaarig, sowie in allen Abstufungen dazwischen (broken). Anerkannt sind die Farbvarianten weiss-rotbraun, weiss-schwarz und tricolor. Sowohl Parson- als auch Jack Russell Terrier sollen gerade Beine, V-förmige, dicht am Kopf getragenen Ohren sowie eine kräftige, gerade, in der Bewegung aufrecht getragene Rute haben. 

Anmerkung: Ausserhalb der FCI wird die hochläufige Varietät von mehreren Vereinen immer noch unter dem Namen Jack Russell Terrier und nach dem ursprünglichen Originalstandard des Jack Russell Terrier Club of Great Britain gezüchtet und an Ausstellungen in zwei Kategorien gerichtet: 9 bis 12 inch (23 bis 30 cm) und 12 bis 15 inch (30 bis 37 cm). Der englische Kennel Club anerkennt bis heute den niederläufigen Jack Russell Terrier nicht.


Ein paar Zeitzeugen...